magda – Magen-Darm Gesundheitszentrum
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Leber- & Gallenwegserkrankungen

Lebererkrankungen

Die Leber ist das wichtigste Stoffwechselorgan des Menschen. Sie kann von einer Vielzahl an Erkrankungen und Störungen betroffen sein wie z.B. Viruserkrankungen (virale Hepatitis), Autoimmunerkrankungen (Autoimmunhepatitis) oder Stoffwechselstörungen (z.B. Fettleber, Hämochromatose, Morbus Wilson). Häufig verursachen diese keine oder geringe Symptome. Erhöhte Leberwerte sollten jedenfalls – insbesondere, wenn sie länger bestehen - abgeklärt werden, um eventuelle Spätschäden wie eine Leberzirrhose zu verhindern.  

Fettleber (Steatosis hepatis)

Von einer Steatose der Leber spricht man, wenn es in der Leber zu vermehrter Einlagerung von Triglyceriden (Fetten) kommt. Ursächlich kann man zwischen der alkoholischen, durch übermäßigen Alkoholkonsum bedingten, und einer nicht alkoholischen Fettleber unterscheiden. Bei der nicht alkoholischen Fettleber sind die häufigsten Ursachen Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörungen und Fehlernährung. Aber auch andere Lebererkrankungen (z.B. Autoimmunerkrankungen, chronische Viruserkrankungen) können im Ultraschall das Bild einer Steatosis hepatis zeigen.

Autoimmunhepatitis

Ursache für diese Form der Leberentzündung (Hepatitis), die chronisch verläuft, sind Autoimmunprozesse, d.h. Abwehrreaktionen gegen körpereigene Leberzellen. Die Diagnose kann meist schon durch eine Blutuntersuchung gestellt werden. Manchmal ist eine Leberbiopsie notwendig. Für die Behandlung kommen Corticosteroide und Immunsuppressiva zum Einsatz, mit dem Ziel, die Entwicklung einer Leberzirrhose zu verhindern.

Leberfibrose/Leberzirrhose

Durch chronische Schädigung der Leber kann es zur Leberfibrose kommen. Das bedeutet, dass funktionsfähiges Lebergewebe zugrunde geht und durch Bindegewebe ersetzt wird. Endstadium dieser Entwicklung ist die Leberzirrhose. Die Leber kann dann ihre vielfältigen Funktionen nicht mehr richtig erfüllen. Es kann zu verschiedensten Komplikationen wie Krampfadern in der Speiseröhre (Ösophagusvarizen), Bauchwasser (Aszites) und damit verbunden Infektionen im Bauchraum kommen. 

Lebertumore 

Häufig werden im Ultraschall als Zufallsbefund Raumforderungen in der Leber beschrieben. Meistens sind dies harmlose Veränderungen wie angeborene Zysten oder Blutschwämme (Hämangiome), seltener gutartige Tumore (Adenome). Eine Kontrolle der Ultraschalluntersuchung zur Beurteilung einer möglichen Größenzunahme kann jedoch notwendig werden. Das hepatozelluläre Karzinom ist ein bösartiger Tumor, der fast immer auf der Basis einer Leberzirrhose entsteht.


Gallenwegserkrankungen

Die in der Leber gebildete Galle ist ein Verdauungssekret, das in der Gallenblase gespeichert und bei Nahrungsaufnahme über den großen Gallengang (Ductus hepatocholedochus) in den Dünndarm abgegeben wird. Beschwerden in diesem Bereich sind häufig Folge von Gallensteinen. Probleme können aber auch durch Entzündungen, Autoimmunerkrankungen oder Tumore entstehen. Mögliche Symptome sind kolikartige Oberbauchschmerzen, Gelbfärbung der Haut und Augen (Ikterus) und Juckreiz.

Primär sklerosierende Cholangitis 

Bei der primär sklerosierenden Cholangitis (PSC) handelt es sich um eine sehr seltene Autoimmunerkrankung, bei der es durch die chronische Entzündung zu Engstellen (Stenosen) in den Gallenwegen kommt. Häufig leiden PatientInnen mit einer PSC auch an einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung (CED). Zur Diagnosesicherung sind neben einer Laboruntersuchung auch eine Magnetresonanztomographie oder eine endoskopische Untersuchung der Gallengänge (ERCP) notwendig. 

Primär biliäre Cholangitis 

Die primär biliäre Cholangitis (PBC) ist ebenfalls eine Autoimmunerkrankung, bei der es zu einer Entzündung der kleinen Gallenwege und auch der Leber kommt. Diese Erkrankung kann meistens durch eine spezielle Blutabnahme diagnostiziert werden. Es kann aber auch sein, dass eine Probenentnahme der Leber (Biopsie) notwendig ist.

Gallensteine

Zur Bildung von Steinen in der Gallenblase (Choledocholithiasis) kommt es durch eine Veränderung der Zusammensetzung der Gallenflüssigkeit. Die meisten Gallensteine bestehen aus Cholesterin, selten werden Pigmentsteine gefunden. Steine in der Gallenblase sind harmlos, solange sie keine Beschwerden verursachen. Sie können jedoch auch eine Entzündung der Gallenblase (Cholezystitis) auslösen, oder, wenn sie durch den großen Gallengang Richtung Darm abrutschen, Gallenkoliken und eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) verursachen. Falls der Stein den Gallengang bleibend „verstopft“, ist eine endoskopische Bergung notwendig.